Unsere Geschichte war für uns bewegend. Alles was bisher passiert ist, könnt ihr hier nachlesen!
Mal wieder suchend … den Weg zum Mohns Park … an diesem sehr warmen Sonntag ging es uns wie im Jahr zuvor … ein simples Hinweisschild auf der Hauptstrasse würde ja schon reichen … aber das wäre zu einfach.
Besonders peinlich: Wir hatten uns in der Woche zuvor endlich dazu durchgerungen, ein Navi zu kaufen … nach all der Zeit- und Spritvergeudung in der Vergangenheit ein längst fälliger Schritt … und wo war es ??? Schön originalverpackt und vergessen in meinem Auto in Leipzig liegend … Mann Mann Mann …
Aber nach einigem Hin und Her, Hoch und Runter, Vor und Zurück, Jing gegen Jang fanden wir doch noch den Eingang und dann aber (war ja schon wieder knapp in der Zeit) ganz fix ausgeladen, aufgebaut und soundgecheckt mit Hilfe von Konzeptpunkt`s Thomas und weiteren Helfer vor der sich füllenden Freilichtbühne.
Wunderschön dort, muss man noch mal sagen, die Veranstaltungsreihe „Gütersloher Sommer“ wird deswegen und auch wegen seiner musikalischen Vielfalt vom Publikum sehr gut angenommen. Es ist wie ein kleines Volksfest mit Fressbuden und Kinderspielplatz oben im Park.
Nach Soundcheck, Fotoshooting & Interview mit der Tageszeitung „Die Glocke“ schnell in unserer Baracke umgezogen … Getränke geordert und ab zur Bühne …
Zwischenzeitlich ist es voll geworden, die Bänke besetzt, in den Nebengängen und hinter der Bühne Leute über Leute, Katja und Garfield aus Kassel auch erstmalig anwesend und dazu das herrliche Wetter, nicht ganz so heiß wie letztes Jahr … und los ging es ca. 16.30Uhr …!
Wir eröffneten mit einem Rock-Intro, in die Stille danach erklang ein kurzes Bach-Zitat von Flecke`s Gitarre und dann baten wir das Publikum um „Give Me All Your Love“, die es uns dann auch gab. Es rockte und rollte, bei „Entre Dos Tierras“ hatten wir einen bemerkenswerten Mitsänger im Publikum, welches überhaupt klasse mitsang und – feierte und seinen Spaß hatte wie wir auch.
Wir machten nur eine kurze Pause und genossen im allgemeinen diesen schönen Sonntagabend.
Nur ich hatte etwas zu kämpfen … erst riss doch tatsächlich eine Saite meiner Gibsongitarre und dann hatte ich noch Probleme mit der Gurthalterung.
Zum Saitenwechseln drückte ich die Gitarre einigen verdutzt schauenden, auf den ersten Blick metal-hörenden Jugendlichen in die Hand, die in der Nähe der Bühne saßen. Vermutete mal, dass sie eine Band waren. Aber die Verdutztheit überwog und es wurde und wurde nicht. Ich kam immer mehr programmatisch ins eiern, bis sich noch jemand aus dem Publikum erbarmte und schnell mithalf.
War doch nicht so eine gute Idee von mir … hätte aber auch anders kommen können und die Jungs hätten eine Flecke-ähnliche-Saitenwechsel-Geschwindigkeit an den Tag gelegt … oder die Gitarre wäre weg gewesen … na gut, war `n Scherz.
Kurz vor halb acht mussten wir dann leider aufhören, zwar ohne Zugabe, aber wir waren eh schon gnadenlos über der Zeit. 18.30 Uhr war das Konzert offiziell beendet und spätestens um 19.00 Uhr sollte definitiv aus Rücksicht auf die Anwohner Ruhe sein.
Aber wenns so scheen ist, gelle…?
Ein großes Lob noch mal an dieser Stelle an das phantastische Publikum, welches uns mit stehenden Ovationen und minutenlangem Beifall verabschiedete … das war Gänshaut pur.
„Ewig“ Autogramme schreiben, CD-Übergaben, Gespräche und Fotos mit uns waren dann obligatorisch und sehr gern getan …
Und ein extra extra dickes Lob an unsere Freunde von der Technik „Konzeptpunkt“ .
Super Sound und Service, wie immer !
Nach dem Konzert gaben Inge und ich noch ein Interview mit Norman Osthus für sein Podcast, welches er mit viel Liebe und Enthusiasmus pflegt.
Als "NormCast 126" ist das alles dort erschienen und genau HIER könnt ihr das alles noch mal mitverfolgen, ein Video und weitere Fotos vom Konzert sehen, und erfahrt etwas darüber, wie wir Songs proben oder wie es damals im Osten so war mit dem Musikmachen und so einiges mehr.
Zum besseren Betrachten existiert noch ein Fotoalbum von diesem Tag, viel Vergnügen…
Kurz vorm Abschluss ist ein Bericht über unser Konzert mit "MONOKEL". Da erfahrt ihr u.a. noch mehr über diese Zeiten vor über 20 Jahren ...
Euer Rose
Erstmals ins ferne Beckum kurz vor Dortmund verschlug es uns an diesem, meinem Geburtstag (und ich musste auch noch fahren...danke Kollegen).
Dort im großen Saal des Kolpinghauses bei Nino machten wir es uns mit Kaffee auf der großen ungemütlichen Bühne gemütlich.
20.00 Uhr sollte es schon losgehen, aber durch eine Familienfeier vorn im Restaurant verzögerte sich unser Auftritt, da wir mit dem Souncheck warten mussten (und natürlich das leckere Essen von Nino genossen).
Gegen halb neun ging es dann endlich los, etwas verhalten vom noch übersichtlichen Publikum, das steigerte sich dann und zum Ende hin feierte das Volk mit endlosen Zugaben bis zur allgemeinen Zufriedenheit.
Bis dahin alles schön und gut...
Die negative Überraschung erwartete uns dann leider, als wir von der Bühne hinab in unseren Backstage kamen. Von dort führte ein verschlungener Gang um einige Ecken bis vor zum öffentlichen Teil. Und von dort kamen ein paar ganz Abgebrühte, die sicherlich auch den Weg gut kannten, um sich, während wir oben spielten, unsere Taschen näher anzuschauen.
Meine und Henri`s Taschen waren geöffnet und durchwühlt, wie auch meine Jeans, die Waschtaschen von Henri, Ingo und mir fast komplett ausgekippt.
Bei näherem Betrachten fiel mir ein Portemonnaie unter Henri`s Sachen auf, dort fehlten dann Bankkarten, ADAC-Karte, Ausweis und eine kleine Menge Money. Aber wenigstens der in der Brieftasche etwas versteckte Führerschein war noch da ...
(Foto: Da hilft leider kein Apellieren an den christlichen Herrn Kolping, sondern nur die Polizei rufen)
Glück im Unglück: Bei der letzten Pause hatte ich irgendwie instinktiv die schon empfangene Gage aus dem vorderen, sichtbaren Teil meiner Tasche nach hinten zwischen die Vertragsunterlagen gepackt, das war sicherlich unser Glück. Aus meiner durchwühlten Hose fehlte auch kein Geld und das Handy war noch in Henri`s Jacke. Die Zeit wurde ihnen anscheinend knapp oder sie wurden irgendwie anders gestört.
Wie auch immer, alles sehr ärgerlich, auch das uns das nach Erlebtem in der Vergangenheit schon wieder passierte, aber mit Sicherheit jetzt zum letzten Mal!
Ich habe eine EC-Kartensperrnummer eingespeichert, also wurden erstmal Henri `s Karten gesperrt, die gerufene Polizei erschien, nahm die Anzeige auf und die Beamten baten uns, am nächsten Morgen noch auf der Dienststelle zu erscheinen.
Wir verzogen uns ins "Hotel Samson" und tranken in Laune noch ein paar Fläschchen...
Am nächsten Morgen unseren Kram verpackt, auf zur Dienststelle, dort noch alles in die Form gebracht, unterschrieben und los ging es heimwärts.
Erfreuliche Nachrichten erreichten Henri dann am kommenden Montag:
Der Ausweis und die Bankkarten wurden gefunden! Fragt man sich doch, was die Ein-Buben und Spitz-Brecher wohl mit der ADAC-Karte wollen ... Werden doch nicht etwa einen klapprigen, weißen VW-Bus fahren (`tschuldige, Inge)?
Wenn wir die mal erwischen ... und bis dahin und danach: Nie wieder werden wir unsere Sachen so leichtfertig unbeaufsichtigt lassen!
(Höre ich da etwa ein "Sag niemals nie"????)
Euer Rose
09.05. Stadtfest Mühlhausen
Eigentlich hatten wir letztes Jahr geschworen, uns nicht mehr den Stress und Schlafmangel anzutun und am Freitag zu spielen, wenn wir Pfingstsamstag morgens 9.30 Uhr zur Jugendfeier gebucht sind.
Aber wie das manchmal so ist mit den Schwüren, das Stadtfest zu Mühlhausen freitags auf der Hauptbühne reizte uns natürlich auch, also überlegten wir, wie wir das am besten händeln könnten.
Und so fuhren wir entgegen vergangener Jahre nachmittags gegen drei zum Schloßgartensalon Merseburg, bauten nur das Nötigste auf, nutzten erstmals die dort vorhandene Hausanlage, Henri stellte sein Proberaum-Zweitschlagzeug hin, machten schon mal den Soundcheck…
So hätten wir das wirklich schon mal früher machen können, Mensch!
Gegen fünf ging es weiter ins thüringische Mühlhausen, wo doch damals im Mittelalter der olle Thomas (!) Münzer seinen Bauernaufstand anzettelte.
Ähnlich muss sich Inge wohl gefühlt haben, als dort gerade noch die „Gangsters Of Paradise“ spielten, seine Phobie für diese Art Musik trieb ihn (zu deren und zu seinem eigenen Schutz) zu einem Stand mit lauten Indianerklängen.
Die dachten natürlich, dass er was kaufen will, er hielt aber nur das Ohr an den Lautsprecher… und kaufte später wenigsten einen Gürtel für seinen zerrissenen… aber der ist mittlerweile auch schon wieder hin… zu dynamisch gezerrt…
Auf der Hauptbühne sollte dieses Jahr alles viel besser werden als im letzten, es wurde in ein neues Line Array Tonsystem, die so genannten Bananen, investiert, aber das Ergebnis war genau andersherum. Irgendwie kamen die Tonleute mit diesem neuen System noch nicht zurecht und das althergebrachte Monitoring konnte man schon als grausame Zumutung bezeichnen.
Zum Glück ließen sich das Publikum und wir davon nicht beirren, es wurde gefeiert und krachend gegen die Bühne gepogt, aber leider musste gegen eins das Konzert strikt beendet werden, trotz zahlreicher Zugaberufe.
Aber da hat Mühlhausen trotzdem noch eine relativ großzügige Zeitlimitierung, beim im Juni in unserer Heimatstadt Leipzig stattfindenden Stadtfest gehen schon um 23.00 (!) Uhr die Lichter aus. Alles zum Wohle der Steuer zahlenden Bürger, die ihre Nachtruhe brauchen…
Nach zahlreichen Gesprächen und Autogrammkarten bzw. diverse weibliche Körperteile signierend waren wir doch schon gegen drei im Hotel, mehr oder weniger erfolgreich verdrängend, dass 6.22 Uhr der Wecker klingeln würde…
10.05. (morgens) Jugendfeier im Schlossgartensalon Merseburg
Erstaunlicherweise war der Weckerhammer nicht so schlimm wie befürchtet, die kühle Dusche erquickte und das erstmalige „Erster Sein“ bei einem Hotelfrühstücksbuffet um dreiviertel 7 (irgendwie peinlich, hoffentlich liest das hier keiner), welches aber äußerst lecker war mit gerade vom Bäcker gelieferten noch heißen Brötchen, frisch zubereiteten Rühreiern und einem jungfräulichen Gabentisch, hatte auch was. Sonst kriegen wir ja meistens nur noch die zerpflückten Reste, wenn überhaupt…
Zum Bus und auf einer schon erstaunlich belebten Straße gen Merseburg, dort gegen neun an schon wartenden und festlich gekleideten Jugendbereiten, deren Eltern, Omma und Oppa, Onkelz und Tanten vorbeigehuscht, Gitarren ausgepackt, die Garderobe drapiert, gegenseitig die Kühlpads unter die Augen gehalten, Kaffee und Rotkäppchen-Sekt für den müden Kreislauf eingegossen und getrunken, schnell noch ein Dienstschnaps…ach nee, ich glaube, da verwechsle ich was… und los ging es.
Rücksichtsvoll ließ ich noch die Sonnenbrille auf, begrüßte die Anwesenden mit einem fröhlichen Guten Morgen und war erstaunt über das allgemeine Lächeln…
Kurz und gut, drei Durchgänge gingen so rum mit den Begrüßungen, guten Wünschen, Franz Kafka, einer weiblichen Tanzgruppe (Foto), Verabschiedungen, Autogrammen und CD-Besitzerwechsel, bis wir unseren, endlich mal wenigen Kram im Bus hatten und den Weg westwärts einschlugen.
Wobei jeder auf seine Art mit der Müdigkeit umging…
10.05. Rock`n Roll in Fuldabrück
An diesem warmen Samstag verschlug es uns in Hessens kleinste Schnaps- und Bierbrauerei … wie sollen wir das nur durchhalten, bei dem Schlafmangel im Schlaraffenland würde es sicherlich nicht lange dauern, bis gewisse Augen gewisser Herren glasig werden würden …
Die kleine „P.A.“ wurde von dem dortigen DJ gestellt (…das sind 2500 Watt“), nachsichtig lächelnd versuchten wir, es halbwegs zum Klingen zu bringen und für die kleine Örtlichkeit ging es schon mal.
Mit der vorzüglichen Küche wurde der Abend eingeleitet, unsere lieben Kasseler Fans um Uns Edith`n erschienen … und dann nahm das „Unheil“ seinen Lauf. Das erste Set ging ja noch, wahrscheinlich wollte der Wirt Harald erstmal schauen, ob wir würdig sind, aber dann stand er bei wirklich fast jedem Song mit 5 Obstlern auf dem Tablett vor uns, ungeduldig das Ende erwartend, und dann Prost. So was von lecker…besonders der so genannte „Indianer“, mit einer Kirsche, hatte es uns angetan. Man muss nicht über besonders viel Vorstellungskraft verfügen, um zu erahnen, wie das weiterging … und eh wir dann schlussendlich ins Hotel schlichen, verging noch eine geraume Weile und floss noch jede Menge Obstwasser.
Am nächsten Morgen aber überhaupt keine Kopfschmerzen… nichts… gar nichts… spricht sehr für die Qualität der Wässerchen, dazu das leckere Brunchbuffett, wir fühlten uns ausgeruht, packten gutgelaunt unseren Krempel zusammen und als Harald nach uns schaute, eröffnete er uns, dass er vor hätte, abends in Kassel bei uns vorbei zuschauen. Das wieder rum brachte uns sofort auf die Idee, ob er nicht ein Schlückchen von dem leckeren „Indianer“ mitbringen könnte. Lachend stimmte er zu, na da hatten wir etwas, auf was wir uns besonders freuten …
11.05. Stadtfest Kassel
Die paar Kilometerchen bis Kassel sind nicht erwähnenswert, wohl aber, wie viel Glück wir mit dem Wetter hatten, konnte fast nicht besser sein, unsere Bühne in der Wilhelmstraße wäre auch ein gutes Pflaster für eine Rockband, alles versprach, dass es ein schöner Abend wird in „unserem“ Kassel…
Wir trafen zeitig ein, ein Duo interpretierte gerade glaubhaft Rio Reiser, ordentliches P.A. Gerödel säumte links und rechts die Bühne, der „Fiasko“- Getränkestand war mit dem Holländer Jack besetzt, der uns gleich zu seinem Whiskey-Namensvetter mit Cola `n Ice einlud…herrlich…und wir schlenderten anschließend noch etwas kulturvoll über das Stadtfest und ich kehrte noch ins Org-Büro der Stadtfestleitung, wo ein leckeres Buffet für die Teilnehmer bereitstand.
Es war ein straffer Zeitplan angesetzt, jede Band hatte pünktlich anzufangen und, ganz wichtig, pünktlich aufzuhören!
Unsere Auftrittszeit war von 18.30 bis 20.30 Uhr und eine dreiviertel Stunde vor Beginn konnten wir zum Aufbau und Soundcheck auf die Bühne. Die Wilhelmstraße füllte sich, alle unsere Bekannten, Fans und Freunde von Garfield & Katja, Anni & Familie über Petra, Mike`n Kramer und Kreischi bis Edith`n und Edgar tauchten auf und als wir pünktlich begannen, blickten wir auf eine bis nach unten gefüllte Straße.
Mit äußerst viel Spaß ging die erste Stunde über die Bühne, bis doch tatsächlich Harald mit seinen „Indianern“ erschien, sie schwupp di wupp in Gläschen zwang, er sie auf die Bühne hob und wir sie zur allgemeinen Belustigung in uns versenkten. Er hatte noch die Gelegenheit, dem geneigten Publikum seine Brauerei nahe zulegen und weiter ging es bis zum Schluss. Ich hatte immer die Uhr im Nacken, um die Zeit einzuhalten und als es dann halb neun wurde, durften wir doch tatsächlich dem lautstark fordernden Publikum eine Zugabe schenken…
Nach uns sollte laut Programmablauf eigentlich Mike`s „Betty Ford“ auftreten, doch man hatte noch die Band Fox Force Four dazwischen gequetscht, was für die Betty`s ärgerlich und unverständlich war, schließlich kamen eine Menge Leute nun extra um diese Zeit, um sie zu sehen und so mussten sich alle bis 00.00 Uhr gedulden.
Wir nutzten die Zeit bis dahin, um auf dem Weg zum Essen im Org-Büro andere Bands anzuschauen.
Beim Genießen des Buffets spielte gegenüber auf der Hauptbühne NDW-„Legende“ Markus und verhunzte Reisers „König von Deutschland“. Das mussten wir nicht unbedingt haben, begaben uns gemächlich auf den Rückweg und Inge und ich verweilten noch bei der Band „Elephant“ , begeisterten uns beide am coolen Bluesrock & Boogie, fanden den Drummer (hätte ein Zwilling von Rod Stewart sein können) und seinen Snaresound obercool und und und…
Pünktlich zur Geisterstunde waren wir zur Stelle, vor der Bühne war es knackevoll und Betty Ford mit M(ike)astermind Kramer beherrschte das feierwütige Volk.
Wir haben uns sehr gefreut, dass die Zeitverzögerung nichts ausgemacht hat, alles tobte zu den coolen Coverversionen von den Backstreet Boys bis Michael Jackson, es machte Spaß zu zuschauen und zuhören und so endete Sonntagnacht das Kasseler Stadtfest.
Später fuhren der BF-Bus und der FR-Bus gemeinsam alle Mitglieder der BF Kapelle heimwärts bis wir dann endlich auf`m Absacker wie zu alten (Ralle) Zeiten auf des Kramers Couch saßen und lagen und tranken…
Henri verzog sich als Erster, als ich dann hoch schlich, hörte ich schon auf der Treppe sein Schnarchen und den anderen sagte man am nächsten Morgen nach, dass noch diverse Helge-Schneider-Schinken betrachtet wurden…
12.05. Heimreise
Das wie immer üppige Frühstück wurde auf der Terrasse serviert, laber rabarber gelabert, rumbeblödelt, die üblichen Fotos geschossen, etwas gejammt übers „Walking“
(hier anzuschauen ), Mike brachte uns noch zum Bus, wir wischten uns gegenseitig die Abschiedstränen aus den Augen und los ging es heimwärts.
Waren einige schöne Tage…
Euer Rose
P.S. Die Woche darauf zum „Nightbeat“ – Festival in Hann. Münden ward er schon wieder gesehen auf unserer Bühne...
des Kramers Mike…
Pic`s by FR, Edith`n, Backpacker, BF, Alexandra & Sven, Mike & Petra. Weitere Fotos im dazugehörigen Album
Der Freitagmorgen ging schon mal gut los: Als Inge von der Mercedes-Niederlassung in Taucha den Bus fürs Wochenende holen wollte, stand da eine Doppelkabine mit offener Pritsche! Obwohl der Herr von Baimler – Denz es eigentlich genau wissen müsste, was wir wollen…Mann o Mann! War ihm zwar furchtbar peinlich, nützte uns aber nichts.
Also ganz schnell den Notfall-LT von Swen geordert, der zum Glück verfügbar war, unsere 2er Couch aus dem Billardzimmer als zusätzliche Sitzbank „improvisabel“ installiert, was zumindest dem darauf Sitzenden eine sehr bequeme Fahrt versprach (geb`s zu: mir), unser Zeug reingeworfen und los ging es nach dem Verpflegungsstopp Richtung Waren an der schönen Müritz.
Dort erwartete uns eine Rocknacht zusammen mit der Warener Metalband Versus und den Leipzigern Jamboree .
Die Kundigen unter euch wissen ja, dass bei letzterer Kapelle Henri einst die Knüppel schwang, die anderen wissen es jetzt. Dementsprechend herzlich auch das Wiedersehen und von da an ward Herr Dassler kaum noch an unserem Tisch gesehen... schluchzz (-:
Jörg, der Betreiber des "Yorxx", wollte es noch mal krachen lassen, bevor er in Bälde die Lokalität abgibt, daher auch u.a. die Idee zu einer Rocknacht mit nicht ganz so strikten Dezibel – Fesseln wie sonst.
Nach dem kollegialen Soundcheck eröffnete gegen halb 10 „Versus“ mit ihrem DoomMetal, Jamboree folgte daraufhin mit Nu Rock vom Feinsten und größtenteils eigenem Material und danach gegen zwölfe wir. Musikalisch also breit gefächert, wie man so schön sagt, das Publikum honorierte es.
Die „Aftershowparty“ zog sich dann gemeinschaftlich noch ein ziemliches Weilchen hin, bis wir schlussendlich in dem nahe gelegenen Hotel noch eine Mütze voll Schlaf nahmen…
Ein platter Reifen am Tourbus von Jamboree bescherte uns am kommenden Morgen nach dem Zusammenräumen eine kleine Zwangspause, da mit unserem Bus der abmontierte defekte Reifen zur Reparatur gefahren wurde. Kollegiale Ehrensache.
Wir nutzten die geschenkte Zeit mit Sonnenbaden, Jörgs Kaffeeautomaten ausprobieren (diese schönen, großen, teuren Alleskönner) und all den üblichen Schwätzchen unter Musikanten, bis Peter und Karsten mit dem reparierten Reifen wieder eintrafen. Das Ventil war der Bösewicht!
Unseren Krempel mit vereinten Kräften fix eingeladen, schnell noch ein Abschiedsfoto und los ging es Richtung Rostock (Jamboree nach Greifswald), wo wir dann nach einem kleinen Umweg über die Landstraße (Routenpenner statt -planer) im Gasthaus Pfeffersack eintrafen.
Das Honky Tonk sollte schon 20.00 Uhr starten, also etwas gesputet und nach dem überaus leckerem Essen (Lachs auf Spinat mit Kartoffelecken und Salat … Wasser-im-Mund-zusammenlauf so beim Schreiben, leicht hungrig, auf der Autobahn), begannen wir nahezu pünktlich im knackevollen „Pfeffersack“ den Rock`n Roll auszuschütten über das feierwütige Volk, unter das sich auch die inspizierende Muggerpolizei der „Firebirds“ gemischt hat.
Kleine Bemerkung am Rande: Während des Aufbaus bekam Henri einen Anruf von Jamboree`s Bassist Peter, dass auch bei seinem zweiten Reifen das Ventil verlustig ging, sie aber glücklicherweise unkomplizierte Hilfe eines Reifenservices erhielten…
Mehr dazu und unserem gemeinsamen Abend im Yorxx sehr amüsant zu lesen auf der Jamboree-Homepage bei Tagebuch…
Zum Konzert selbst ein Zitat von der Honky-Tonk-Homepage :
Richtig rockig wurde es im Gasthaus zum Pfeffersack. Mit powervollen Songs und gefühlvollen Balladen rockten hier die Jungs von Four Roses, dass die Tische wackelten. Nicht umsonst sind sie eine der beliebtesten Honky Tonk® Bands des Landes.
Dem ist nichts weiter hinzuzufügen…
Später, als wir kurz vorm Gehen waren, ließ sich noch mein Sängervorgänger Frank Renner sehen.
Er war an dem Abend als Techniker von „Knorkator“ in Rostock, die im „Mau“-Club gespielt haben.
Basti (Gitarrist von den Knorkis), Merchandising-Man Sams und etwas Weibliches hatte er noch gleich im Schlepptau, das Intercity-Hotel war unser gemeinsames Ziel, also los in zwei Taxen, rauf in die Zimmer, einen Kasten Alkoholisches in die Mitte, irgendwelche Substanzen geraucht, lustige Geschichten erzählt und dabei festgestellt, dass Basti und ich eine Menge Leute gemeinsam kennen aus meinen wilden Berliner Zeiten und als er damals noch bei der Metalband MCB war, bis dann irgendwann morgens der Ruf des Bettes unwiderstehlich wurde…
Am nächsten Tag beim Zusammenräumen flüsterte mir Inge zu, dass er gerade festgestellt hat, dass der Lichtständer, der knapp hinter Henri stand, am Fuß nicht festgeschraubt war, und „wenn das der Junge wüsste, in welcher Gefahr er geschwebt hat“…Dazu kam, dass wir wider jedem TÜV bzw. jeder „Sicherheit am Arbeitsplatz“ das Molton (schwarzer Bühnenvorhang) oben auf den Oberlichtern mit insgesamt vier, von mir im Freisitz gefundenen, Ziegelsteinen befestigten. Obwohl „befestigen“ nicht ganz korrekt ist, eher so auf die schmale Kante gelegt. (siehe Foto gelber Pfeil)
Das fand Henri beim Aufbau schon suspekt, nun ja, verständlich, er saß ja direkt drunter.
Nun, und wenn man dann bedenkt, wie er beim Drumsolo die entfernten Lampen aus der Decke bzw. die Birne aus der Lampe knallte (siehe Fotoalbum ), wäre es vorstellbar, dass durch den vibrierenden Bühnenholzboden der Lichtständer nach vorn hätte kippen können…dabei das sich in unmittelbarer Nähe befindliche Molton mitziehen (durch die scharfen Kanten der Farbfolienhalter)…die Ziegelsteine auf ihn und Inge (über ihm war ja auch einer) hätten prasseln können…ach, ich will das mal gar nicht näher ausführen…
Es ist ja alles gut gegangen, wir haben es Henri auch nicht erzählt, er wird es sicherlich erst jetzt lesen…da sind wir nicht so in der Nähe…und aus dem Traum einer neuen Rhythmusgruppe (vielleicht sogar weiblich!!!) wurde dadurch zum Glück auch nichts…
Ist ja auch alles gut so…Uffff…
Euer Rose
Schaut euch auch im dazugehörigen Fotoalbum um.
Nach einem Jahr Pause stand das Honky Tonk in Bad Salzuflen wieder auf dem Tourplan.
Diesmal residierten wir in der ehrwürdigen Wandelhalle , sonst Ort von Orchideen-Ausstellungen und anderer kultureller Ereignisse, inmitten des idyllischen Kurparks, welches den Vorteil hatte, dass es nur einen Katzensprung bis zu unserem Hotel Maritim war.
Nach längerem waren mal wieder Jens Gräwe und sein Team von Konzeptpunkt für Ton und Licht verantwortlich … schon mal qualitativ die halbe Miete … was uns nebenbei auch gestattete, bequem und nur mit der Backline im schwarzen Multivan T5 (Falk sei Dank), gebettet auf Leder und geführt vom Navi, anzureisen.
Dementsprechend entspannt, zügig und stressfrei ging der Soundcheck voran, so dass wir nach dem Essen noch für ein Stündchen ins Maritim huschen konnten, um den Nähe-Vorteil auszunutzen.
Gegen neun begannen wir und die Bad Salzufler sowie viele Bekannte und die ständig wachsende Fangemeinde aus nah und fern (z.B. Rolf Maurer mit großer Familie aus Gütersloh und unsere Hamburger Andrea und Jens) feierten ihr Festival und auch wir hatten jede Menge Spaß auf, vor und hinter der Bühne.
Ein großes Lob an dieser Stelle an DJ Hulpa (siehe Fotoalbum), der in unseren Pausen mit flotten Sprüchen und einer klasse Mugge aus der Konserve um sich schoss und sich damit sehr gut mit uns ergänzte.
Ist ja öfters genau das Gegenteil mit anderen seines Genres…
Kurz und gut, weit nach dem offiziellen Ende 2.00 Uhr endeten wir und das glückliche Publikum im „Purple Rain“, verabredeten uns für eine Wiederholung am 19.04. in Bielefeld und hatten noch längere Zeit den einen und anderen Schwatz zu halten, bis wir morgens gegen 5 im Hotel eintrafen.
In Vorahnung dessen hatte ich beim Einchecken das Frühstück auf 13.00 Uhr und in unsere Zimmer bestellt, was uns dann mehr oder weniger etwas Schlaf bescherte.
Gegen halb drei machten wir uns auf den Heimweg und hielten auf einen Sprung, der sich dann doch etwas dehnte mit Kaffee und einigen Bierchen, im Wolfsburger „Café Cunterbunt“ (liegt ja nun mal an der A2). Dort erwartete uns schon wieder die ganze Truppe um Ziege, Nashorn, Jo, Kai und Regine ( Rundruf: "Die Rosen kommen"), da kommt man einfach so schnell nicht wieder weg.
Am 18.04. werden wir das „Cunterbunt“ ja wieder in seinen Grundfesten erschüttern, inklusive dem Genuss kulinarischer Freuden...
Nun war es aber mittlerweile schon so spät geworden, dass wir mit Ach und Krach ( Ich fuhr: „Schaffen wir locker…“) in der sprichwörtlich letzten Minute 19.15 Uhr in Leipzig den Zug für Henri und Flecke erwischten …
Sagte ich doch … locker !
Euer Rose
Fotos gibt es wie immer dazu auch…
Dieser kalte zweite Februartag führte uns erstmals ins ländliche Pommelsbrunn in der Nähe von Nürnberg. Wir wollen ja schließlich ständig neues Territorium erobern. Die Vorstellung, dass es irgendwo Rockclubs gibt, wo wir reinpassen würden wie die sprichwörtliche Faust, wir aber die nicht kennen und die uns nicht, lässt einen schon manchmal unruhig schlafen…
Dort gibt es seit noch nicht allzu langer Zeit den kleinen aber feinen Livemusikclub Bermuda mit HausP.A. und sehr engagierten Frank und Rolf.
Letzterer, Inhaber des Clubs und den Rest des Abends hinter der Bar verbringend, begrüßte uns herzlich. Später beim Soundcheck kam Frank, der für das Booking der Bands zuständig ist, und gestand uns, sich schon lange auf diesen Abend und als ehemaliger Chemnitzer besonders auf „Am Fenster“ zu freuen.
Wir mixten uns von der Bühne, wovon besonders der an diesem Abend nicht benötigte Haustechniker begeistert war. So gut hätte er ein Schlagzeug noch nicht über diese Anlage gehört.
Nach dem Essen gegen dreiviertel zehn, dem obligatorischen Dienstschnaps und bewaffnet mit einigen „Fruchtzwergen“ begannen wir mit viel Spaß unser Konzert und bekamen ein sehr gutes Feedback. Es war nicht voll, aber das ist nun mal das Los, wenn man 1. sich erstmal ein Publikum erspielen muss und 2. auch noch das eisige Wetter gegen einen ist.
Nebenbei hat auch noch der Club (1.FC Nürnberg) an dem Tag gegen Karlsruhe verloren, was einigen niedergeschlagenen, Clubschals Bekleideten am Gesicht anzusehen war, dessen Mienen sich aber bald aufhellten.
Rock`n Roll heilt alle Wunden…oder war es doch die Zeit?
Zum Ende kurz vor 2 morgens haben wir so einige Freunde und Fans mehr gewonnen und werden dort im „Bermudadreieck“ mit Sicherheit, vielleicht noch in diesem Jahr, wieder auf- bzw. untertauchen.
Da irgendwas mit der Pensionsbuchung schief lief, erklärte sich Kerstin, die auch den Einlass machte, spontan bereit, uns alle mit zu sich zu nehmen. Wir kratzten frierend und zitternd ihr Auto frei und bibberten uns gemeinsam zu ihr. Nebenbei erwähnte sie noch, dass erstmal jemand Feuer im Kamin machen müsste, wäre nicht sehr warm bei ihr…
Kerstin hat ein schönes, altes Fachwerkhaus, wo sie zusammen mit ihren vier Töchtern (8, 10, 15 und 17 Jahre alt) lebt und die alle mit „R“ anfangen. Wenn ich es noch richtig zusammen bekomme heißen sie Ronja, Raja, Rubina und Rilana.
Während sich die anderen im oberen offenen Wohnbereich schon anschickten, Kerstins Gitarre zu malträtieren und dazu die Flaschenverschlüsse ploppten, zerkleinerte ich im Schlaf- und Kaminbereich Material aller brennbaren Art und entzündeten den Kamin und sogleich verbreitete sich diese herrlich wohlige Wärme.
Zu mir runter erklangen diesem Zeitpunkt und Zustand angemessene Töne, irgendwas mit „More Than Words“ unterstützt von undefinierbarer percussiver Trommelei und noch andere musikalische Perlen…mmh (-:
Inge gab auch noch was ziemlich Sentimentales zum Besten (ich habe das Video…ätsch), Kerstin kramte in ihrer großen, auf dem Dielenboden verteilten (herrlich) CD-Sammlung und beeindruckte uns mit Klassemugge von z.B. Jerry Joseph aus ihren riesigen, schön lauten und gut klingenden JBL Standboxen.
Irgendwann gingen wir alle schlafen, lernten am nächsten Morgen beim Frühstück ihre Töchter kennen, Kerstin fuhr uns noch zurück ins „Bermuda“, wir packten unser bisschen Krempel zusammen, verabschiedeten uns herzlich und fuhren bei schönstem Sonnenschein gen Heimat.
Ironie, dass ich ein paar Stunden später mit meiner kleinen Tochter die A9 an gleicher Stelle wieder passieren werde, nur in die andere Richtung.
Vielleicht sehen wir Frank und seinen, an diesem Abend auch anwesenden
Sohn Felix, (ein bemerkenswerter Gitarrist, spielt mit seinem Vater in
der gleichen Band ), spätestens Anfang September wieder.
Wäre doch mal was, als alte Chemnitzer in Rabenstein...
Euer Rose
Zum dritten Mal mittlerweile eröffneten wir für den Radeburger Carnevals Club (RCC) mit unserem Rockfasching die heiße Phase im Faschingsendspurt. Die Radeburger feiern oft und gern und besonders zu dieser närrischen Zeit.
Ihr Vorsitzender und Narrenchef Olaf Häßlich hatte es sich in den Kopf gesetzt, seine Narren davon zu überzeugen, dass auch unser Rock abseits vom üblichen Tamm Tatata Tamm Tatatu zum Fasching passen kann. Vor zwei Jahren wurde es vorsichtig zustimmend angenommen, letztes Jahr schon merklich besser und wir waren gespannt darauf, ob sich diese Entwicklung nun fortsetzen würde.
Die Idee dazu kam Olaf, als er im Sommer 2005 Flecke und mich für ein Fest seines Vereins in einem idyllisch gelegenen Landgasthof an der Elbe in der Nähe Meißens gebucht hatte und das eine extrem lustige und nicht enden wollende Feier wurde.
An diesem Samstag kamen wir getrennt nach Radeburg. Flecke und ich spielten am Vorabend im „Riff“ Bad Lausick zur Nachtschwärmersauna, d.h. wenn die schwitzenden Saunagänger zur Bar strömten, um sich zu erfrischen, waren wir schon da und gaben ihnen auch einen Aufguss (siehe dazu auch den Bericht von Petra). Ich fuhr danach mit zu Flecke, um bei ihm zu übernachten und wir feierten in der Küche bei einigen Fruchtzwergen und einer Zigarre (!) seinen heutigen Geburtstag.
Für den nächsten Tag hatten wir uns 16.00 Uhr als Treffpunkt in Radeburg ausgemacht. Inge hatte mit Martin in Leipzig alles eingeladen und in Döbeln noch Henri eingesackt und waren auf dem Weg. Wir sind in Grimma auf die A14 und da wir die ganze Strecke an Dresden vorbei bis Radeburg keinen „Weißen“ entdeckten, schon dreiviertel vier den Veranstaltungsort „Hirsch“ sichteten, dachten wir schon, wir wären mal die Ersten.
Doch sie waren eine Minute vor uns gelandet, als wir um die Ecke bogen wurden wir sie gewahr, hat also wieder nicht geklappt.
Nun denn, rein in den „Hirsch“, erstmal ein Begrüßungskäffchen und dann unser Zeug eine Treppe rauf in den Saal mit tatkräftiger Hilfe u.a. auch von Olaf, der gerade auftauchte.
Es ist immer wieder schön, ihn zu treffen, diese herzliche und lustige Art von ihm ist sehr sympathisch. Er ist jemand, der einfach so mal zwischendurch anruft, um zu fragen, wie es einem geht.
Nachdem alles aufgebaut und gecheckt war, kam die attraktive weibliche Tanzgruppe, um ihr Programm noch mal durch zu spielen. Wir genossen ein Weilchen den bezaubernden Anblick und begaben uns dann ins Restaurant, um uns dort etwas aus der hervorragenden Küche einzuverleiben und uns danach in unsere Zimmer oben drüber zu verziehen.
Gegen acht startete das Narrenprogramm mit allerlei lustigen und typischen Dingen, die man halt so kennt vom Fasching. Wir begannen kurz nach neun, die Tanzfläche war voll und es waren tatsächlich noch eine Menge mehr Leute da als letztes Jahr.
Und so ging es weiter, wieder ein paar Faschingssketche, die Tänzerinnen, dann wieder wir, was soll ich euch weiter erzählen, kommt am besten mal hin.
Weit nach zwei beendeten wir, nachdem Olaf immer und immer wieder die Zugaben heraufbeschwor. Die Disko machte weiter, alles war heiter, beschwingt und gut unterwegs, Lutz und Claudia feierten mit uns, die Bar war umlagert, die Tanzfläche immer noch voll, darunter auch einer von den Rosen und bis wir dann in unsere Zimmer schlichen, verging noch einige Zeit…
Am nächsten frühen Nachmittag zum Frühstück ließen sich Olaf und der vorjährige Prinz, Heiko, sehen und gemeinsam bekämpften wir die Nachwirkungen der Nacht. Später kam Martin aus dem Saal und fragte mich, ob ich seine Lederjacke gesehen hätte, die er am Vorabend auf einem Stuhl hängen liess. Er ging davon aus, dass wir sie mit aufs Zimmer genommen hätten. Seine Schlüssel und Brieftasche wären drin. Allgemeine Ratlosigkeit, bis am Nachbartisch eine Dame, die uns mit Familie kurz vorher begrüßte und am Vorabend auch da war, bemerkte, dass sie wüsste, wer diese farbig auffällige und anscheinend gewichtige Lederjacke überstreifte. Sie hätte sich noch gewundert, dass der dazugehörige Pullover erst übergestreift, dann wieder ausgezogen wurde und dann die Lederjacke genommen wurde.
Olaf und Heiko boten gleich an, sich der Sache anzunehmen und kurze Zeit später konnte Martin seine Jacke entgegennehmen. Derjenige wäre noch immer so blau, dass er gar nicht mitbekam, um was es eigentlich ging. Also kein vorsätzlicher Diebstahl.
Aber nun frage ich euch, wenn ihr diese Szene in einem Film gesehen hättet, hätte da nicht jeder bei dieser Anhäufung von glücklichen Zufällen abgewunken und gesagt, das gäbe es doch nie und nimmer im wahren Leben. Ausgerechnet die, die bei einer vollen Faschingsveranstaltung sieht, wie einer eine Jacke nimmt und das auch noch seltsam findet ist zufällig am nächsten Tag in der Nähe unseres Tisches, um zu verstehen, was Martin nicht gerade lautstark erzählt. Und dann wohnt der noch um die Ecke… Ich würde es auch nicht glauben.
Na ja, Glück muss man, bzw. Martin haben. Wir verabredeten mit Olaf eine Wiederholung im kommenden Jahr, vielleicht irgendwann zur großen Faschingssause, wenn der ganze Marktplatz überdacht wird und sich drunter mehr als 6000 Leute tümmeln.
Herzlich verabschiedend begaben wir uns auf den Heimweg, ich fuhr Henri und Flecke nach Hause und traf mich in Leipzig mit Martin und Ingo zum Resteausladen.
Das neue Jahr hatte uns ja schon einiges beschert. Nach dem Musikersilvester in Wernesgrün am 04.01. hatten wir einen sehr schönen offiziellen Konzertbeginn in unserem Rabenstein mit einem überwältigendem Publikum und einen ebenso überwältigenden Eyke…zwei 2Roses Auftritte und nun dieser tolle Abend in Radeburg!
Ich schreibe diese Zeilen am Freitag früh, 02.13 Uhr am 18.Januar und wir verabschieden uns in eine Woche Urlaub. Nachher um 6.30 Uhr sitze ich im Flugzeug nach Ägypten und freue mich aufs Faulenzen…aber am 26.Januar sehen wir einige von euch hoffentlich wieder in Höxter beim „Rock am scharfen Stall“….
Gute Nacht!
Euer Rose
Selbstverständlich sind auch Fotos zu betrachten...
Mit zwei Rosen in der Sauna
Eigentlich sollte für mich das Konzertjahr 2008 noch gar nicht beginnen – und schon kam es wieder ganz anders- der Auftakt für uns war in einer ganz exotischen Lokation – unserer Stammsauna in Bad Lausick. Dieser Veranstaltungsort bietet unschlagbare Vorteile, ich musste mir keine Gedanken über die Frage machen : Was ziehe ich an.
Dort gibt es in regelmäßigen Abständen eine Nachtschwärmersauna mit Musik –wir haben schon viele tolle Sachen dort gesehen, die Kulturverantwortlichen dort haben ein gutes Händchen und Geschmack.
Diesmal hatten sie die Band –Four Roses- eingeladen und diese wiederum hatte nur ihre besten Leute delegiert , das Duo -2 Roses- bestehend aus Rose und Flecke, beide ausgerüstet mit Gitarren die sie vorzüglich bedienen können. Das war wieder mal hausgemachte Musik ohne Technikschnickschnack, wie ich sie lange nicht gehört habe.
Wenn eines Tages ein Preis für die beste Leidensfähigkeit einer Band vergeben würde – die zwei Rosen sind er erste Anwärter darauf. Ihr müsst euch das so vorstellen- sie spielen in der Sauna vor der Bar – genau neben dem Ausgang ins Außengelände- jeder der zu den Außensaunas will, muss an ihnen vorbei. Mit stoischer Ruhe spielten sie ihr Programm, aber sie kennen das – waren nicht das erste mal dort.
Das Publikum im typischen Saunabesucheralter war mit naturgemäß mit drei wesentlichen Dingen beschäftigt, nämlich Nickerchen machen, zum nächsten Aufguss zu rennen (das möglichst noch mit entblößten hinteren Körperpartien) oder an der Bar sitzen. Eigentlich war ich auch auf diese nette Freizeitgestaltung eingestellt, aber wie gesagt, es kam wieder mal ganz anders.
Plakate dieser Band hatte ich schon gesehen und ich wusste, dass sie ungefähr in der Liga spielen wie Cliff, Thor oder Six. Die mich hier kennen , wissen, dass sich meine Begeisterung für Coverbands in Grenzen hält. Aber diese schafften es, mich von Anfang an vom Saunavergnügen abzuhalten.
Natürlich spielten sie reichlich „Feindmusik“ aber oft unterbrochen von Eigenkreationen (nehme ich mal an) Diese waren alle in dem Stil gemacht, dass Rose mit absolutem Wortwitz eine musikalische Geschichte erzählte. Hat mir super gefallen. Und dann natürlich das Beste – sie spielten auch Ostrock, was ich dort überhaupt nicht erwartet hätte. Sie lehnten sich sehr weit aus dem Fenster – und das in einer 12 –Minuten-Variante , mit „nur“ zwei Gitarren ganz super gelöst. Dort blieb selbst hartgesottenen Saunabesuchern der Mund offen stehen. Dann gab es noch was von Rio und zwei feine Parodien. Sie ließen das „Weiße Boot“ der Roten Gitarren kentern und dann noch den „Ritt auf dem Sofa“ zu einem musikalischen Erlebnis werden.
Die Spielzeit war von 20-00 Uhr bis 0-45 Uhr nur unterbrochen wenn Aufgüsse angekündigt wurden. Immer dann sprintete ich auf eine Liege zur Augenpflege, aber wirklich ausgeschlafen war ich danach nicht, hätte ja was verpasst.
Wie wir noch begeistert von den zwei Rosen die Sauna weit nach Mitternacht verließen meinte ich so, die müssten mal irgendwo als Vorgruppe vor einer Ostrockband spielen – da fiel mein Blick auf ein Plakat in der Kassenhalle – Matthias Reim in Leipzig – Vorgruppe: Four Roses
Na ja, aber so leidensfähig sind wir nun auch wieder nicht – bin mir aber sicher,das wir Four Roses dieses Jahr mal irgendwo in Konzertlänge sehen.
Auf ihrer Bandseite http://www.fourroses.de haben sie Tagebuch und Bilder vom 4. Künstlertreffen in Berlin - für Ostrockinteressierte lesenswert.
20.12. „Destille“ Kassel
In Vorfreude auf die kommenden Tage und all die lieben Leute, die wir sehen werden, trafen wir uns am Donnerstag, für unsere Verhältnisse zeitig, schon gegen 14.00 Uhr.
Mal am Rande bemerkt ist es für Flecke und Henri natürlich noch wesentlich früher als für den seriösen Rest der Band, da sie immer von ihren Ländereien bzw. Fincas mit der Deutschen Bahn anreisen, First Class selbstverständlich (aaaarrrrrrggghhh)…
Nach dem obligatorischen Einkauf lebens- und reisenotwendigem Proviants an unserer Tanke um die Ecke ging es mit Henri am Steuer (Fazit: ruhigere Fahrweise auch und besonders während eines Telefonats) zur A38 Richtung Kassel mit den üblichen Ritualen: Flecke verdaut Beine hochlegend die Bockwurst und simst, Henri schaut aller 34 Sekunden aufs Telefon und raucht ca. aller 64 km ein Zigarettchen, Inge brummelt, dass das Radio zu leise ist und ich trinke wie immer meinen Tanke - Milchkaffee und lese die Tageszeitung, die Inge zu diesem Zeitpunkt schon längst gelesen hat.
So trafen wir etwa 256 Kilometer später in Kassel ein, und es war noch nicht mal 18.00Uhr. Kann mich noch an Zeiten erinnern, als wir nach 21.00 in die „Destille“ schneiten…
Kneiper Heiko begrüsst, ein Ankomm-Käffchen genossen und dann unser „Equipment“ installiert. Das Konzert in der „Destille“ war klasse wie immer, es war knackevoll und das Publikum sangesfreudig und wissbegierig in den Gesprächen mit uns. Unsere Kasseler Fans, allen voran Edith`n und Edgar unterstützten uns lautstark aus der Ecke, wo sie immer sind.
Und nicht zu vergessen: Wir präsentierten unsere erste Live-CD, die sich gut verkaufte, wie auch an den folgenden Tagen.
Kurze Zeit nach unserem Konzert fuhren Edith`n und Edgar schon nach Hause, um das Nachtmahl vorzubereiten und wir folgten später.
Hmm, war das lecker, der schön scharf schmeckende, gut gewürzte Gulaschtopf mit frischem Brot, Senf, Rotwein, Bier, Weinbrand, Wasser, Whiskey… nicht ohne Grund fühlen wir uns dort immer wie zu Hause!
21.12. „The Auld Triangle“ Paderborn
Nach reichhaltigem und ausgiebigem Frühstück, einer Verewigung auf der „Freundessäule“, herzlicher Verabschiedung von unseren lieben Freunden E&E packten wir unser bissel Kram in den Bus und rollten bei Sonnenschein gen Paderborn, wo wir eine Stunde später eintrafen. Bei Gelegenheit immer noch auf der Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk, schauten wir uns in der nebenan befindenden Einkaufspassage um, fanden nix, begutachteten den Weihnachtsmann und stolperten fast über Graham, dem Kneiper. Bis dahin hatten wir im Triangle nur zum Honky Tonk gespielt, also nun erstmals regulär und wir wurden nicht enttäuscht. Es war zwar nicht so voll wie bei dem Festival, aber doch gut gefüllt. Es stand auch nichts in der Zeitung, das erfuhren wir am nächsten Tag von einem Gast in Gütersloh, der extra von Paderborn nach Gütersloh fuhr, um uns zu sehen. Der Güterslohauftritt stand in der Zeitung, die auch bis Paderborn reicht.
Ich konnte dem guten Mann nur empfehlen, sich vorab auf unserer Seite zu informieren, was er heftig nickend versprach.
Das streng katholische Paderborn (Libori Libori) veranlasste uns beim Konzert zu manchen Bemerkungen, bin ja schließlich auch streng katholisch erzogen. Der Auftritt war sehr lustig, die Weihnachtsmütze befand sich auf Inges Kopf und als wir nach einigen Zugaben die Segel strichen, waren alle zufrieden. Wir versackten noch ein wenig im nahegelegenen Irish Pub Limerick`s, wo wir schon mal vor Jahren nach dem Liborifest versackten und begaben uns dann in unsere nächtliche Behausung, Typ „Nicht viel anfassen und besser was unterlegen“. Henri schlief ziemlich schnell ein, während der Rosenrest auf dem Flur bzw. der Küche sich schwatzend noch ein paar Ramazotti gönnten…
22.12. „Bermpohl“ Gütersloh
Zum Frühstück begaben wir uns ins „Alex“, der Bistrokette, für die wir immer in Braunschweig, Bielefeld und Hildesheim zum Honky Tonk spielen, kamen dort ca. eine halbe Stunde zu spät (ziemlich unchristlich, nur bis 12.00 Uhr Frühstück anzubieten) und mussten gleich ein zugegebenerweise leckeres Putensteak mit Orangensaft und Milchkaffee bewältigen.
Anschließend zogen wir noch ein wenig über den Weihnachtsmarkt, immer nebenbei auf der Suche nach einer Inspiration für Obengenanntes. Als sich nichts fand, holten sich Inge und ich wenigstens etwas Obst, schlenderten wieder durch die Passage, schauten dem Kasperletheater zu und begaben uns ins „Triangle“, um einzupacken.
Bei schönstem Sonnenschein zuckelten wir die paar Kilometerchen bis Gütersloh und wurden dort schon von unserem Vogi, dem Inhaber, herzlich empfangen.
Es ist, wie auch in Kassel, richtig heimatlich, wir können uns in Vogis Wohnung über der Kneipe immer wie zu Hause fühlen, und das tun wir auch.
Aber erstmal bauten wir auf, diesmal stand die Bühne erstmals weiter vorn in der Nähe der Theke, breiter zwar aber weniger tief, wir waren etwas skeptisch, bekamen es aber hin und so wird es in Zukunft wahrscheinlich immer sein. Dann hoch in die Wohnung und in aller Ruhe duschen, auf der gemütlichen Couch vor dem PlasmaTV rumlümmeln und ein herrliches Mahl verspeisen, während unten sich der Laden hörbar füllte.
Der Abend verlief sehr gut, viele Leute waren erstmals da, die uns beim Open Air zum „Gütersloher Sommer“ im Juli sahen (am 27.07. wieder), auch Bekannte aus Bielefeld, Paderborn und Bad Salzuflen waren anwesend, Inges Weihnachtsmütze wanderte diesmal auch auf Henris Kopf und bis wir morgens ins Hotel schlichen, verging noch eine ganze Weile an der Bar mit allerlei ernsthaften und weniger ernsthaften Gesprächen.
23.12. Heimreise
Da wir mal wieder und wie fast immer später aufstanden, gab es kein Frühstück mehr in diesem Hotel. In dem Fall war das späte Aufstehen noch mehr in Ordnung als sonst, denn ein Eisregen am Morgen legte die Stadt lahm. Wir schlitterten Richtung Bermpohl und es fing schon zu tauen an.
Nicht auszudenken, wenn wir hätten früh aufstehen müssen und dann nicht fahren können. Gibt doch kaum Schlimmeres, als unnötig früher aufzustehen, oder?
Beim Zusammenpacken tranken wir nur Kaffee und vereinbarten mit Vogi, danach an seinem Stand auf dem Weihnachtsmarkt noch unsere Mägen füllen zu können.
Das taten wir auch, es gab Gebratenes mit Zwiebeln und Pommes, eigentlich nicht machbar als Frühstück, Inge fand auf dem Markt doch noch seine Geschenke, noch ein paar Abschiedsfotos und gute Wünsche auf den Weg und los ging es gen Leiptzsch, wo wir abends eintrafen, ausluden und uns danach zu den Unseren begaben.
24.12. Christmas Eve
Habe doch noch zwischen zwölf und zwei alles bekommen und so stand dem „Heiligen Abend“ nix mehr im Wege. War völlig entspannt in dieser Zeit…
25.12. „Roitzscher Hof“ Wurzen
War lustig wie immer, ausverkauft, das Essen schmeckte, aber die Roulade bei Muttern lag mir immer noch schwer im Magen, Kneiper Lutz war gut drauf, und der „Dooleys“ rollte die Kehle hinab…
26.12. „Knigges Dorfkrug“ Wolfsburg-Ehmen
Im Dorfkrug, wo wir zum ersten Mal waren (und nicht zum letzten Mal sein werden), sollten wir zusammen mit „Quo“, einer Status Quo Coverband und mit „Tutti“, einem Gitarren-Duo, auftreten.
Der Dorfkrug ist ein schöner alter Dorfsaal, wovon es nicht mehr viele gibt, Punkt 19.00 Uhr strömten die Leute herein und als wir pünktlich 20.15 Uhr begannen, wurde schon kräftig gefeiert, auch Dank unseren angereisten Fans aus Gifhorn, Braunschweig, Wolfsburg und sogar Hamburg.
21.00 Uhr machten wir „Tutti“ Platz, Gitarrenrock von Neil Young bis Janis Joplin, bis von dreiviertel zehn bis etwa halb zwölf Status Quo Songs erschallten.
Dann waren wir wieder am Zuge und spielten noch ein komplettes Konzert bis etwa halb zwei, unterstützt vom klasse Publikum.
Nach uns trat noch mal „Tutti“ auf, spielten vor den spärlicher gewordenen Leuten, bis sich Flecke und Inge für eine Session dazu gesellten. Siehe VIDEO
War ein schöner Abend an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag, der aber noch lange nicht zu Ende war, wofür unsere Wolfsburger Freunde verantwortlich sind.
Die schleppten uns erst noch zu einer privaten Feier und als wir schon dachten, jetzt geht’s ins Bett (war ja auch schon nach sechs), bin ich noch mit zu Kerstin und Kai, wo ich mit denen bis kurz nach neun am Morgen an der Hausbar zubrachte und einen Whiskey nach dem anderen aus der Flasche ließ, bis wir dann widerstrebend meinten, ein paar Stunden Schlaf könnten eventuell nicht schaden.
27.12. Heimreise
Gegen halb zwölf weckte mich Inge, dass sie bald kommen würden, ich fühlte mich erfrischt und fit, bekam noch einen Kaffee und Brötchen, Ei und Konfitüre, Honig und Käse und sogar einen Orangensaft. Dann klingelten schon die Helden und wir düsten nach Hause.
Inge hatte an diesem 27.12. noch einen Auftritt mit „Take It Nake It“ in Artern zu absolvieren, worum ich ihn in dem Moment wirklich nicht beneidete, und Flecke und ich hatten noch den 28.12. als „2Roses“ in Döbeln zu bestreiten.
Der Band steht noch die Fanparty am 29.12. in der Brauerei Richzenhain und Silvester auf dem AGRA Gelände bevor und dann neigt sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende entgegen, wozu IHR einen großen Teil mit beigetragen habt.
Auf ein Neues… tolle Konzerte und interessante Begegnungen… und das ich mir noch viele Nächte beim Tagebuchschreiben um die Ohren schlagen werde…
Euer Rose
Selbstverständlich gibt es auch ein paar Bilderchen …
Den Abschluss unserer kleinen Tour (15.11. Schweinfurt, 16.11. Stuttgart, 17.11. Wernesgrün) sollte am heutigen Sonntag, dem 18.11. unsere erstmalige Teilnahme am jährlich stattfindenden Künstlertreffen in Berlin bilden.
Dieses findet seit nun mittlerweile vier Jahren im edlen Dämeritz See Hotel in Köpenick statt, organisiert vom ehemaligen „Prinzip“-Gitarristen Jürgen „Matko“ Matkowitz, heute Chef von „APOLLO art of laser & fire“ , Jürgen Karney und dem Manager von Stern Meißen, Detlef Seidel. Eingeladen werden die ehemaligen bzw. immer noch tätigen Künstler des Ostens und „jüngere“ Musiker und Bands wie z.B. wir.
Es versprach also ein interessanter Abend und, so viel kann ich wohl verraten, der wurde es auch!
Nach einigem Suchen (wir wurden doch glatt bei einer Frage nach dem Weg in die falsche Richtung geschickt…wenn wir den erwischen!!!) kamen wir zum Hotel, welches tatsächlich direkt am See liegt, checkten ein und schauten uns dann unten im Veranstaltungsfoyer um. Dort war eine kleine Anlage mit Schlagzeug, Amps etc. aufgebaut, die Radiomoderatoren bauten in einer Ecke auf, einige bekannte Gesichter huschten vorbei, wir begrüßten Matko und seine bezaubernde Frau, den Leipziger Veranstaltungsguru Pasemann und Thomas Grafe aus Meißen, ein Nebenraum war interessanterweise bepflastert mit alten Plakaten von Ostrockbands aus den Siebzigern und Achtzigern. Da kamen alte Erinnerungen hoch, einige davon konnte man auch mit Persönlichem verbinden (ich: „Ahh, meine Zsusza Koncz , stand ich damals total drauf“ daraufhin Inge: „Nee, das war schon immer meine…“)
Wir checkten ein wenig Sound, ich war froh, dass wir nur einen Kurzauftritt hinlegen werden, da meine Stimme seit Stuttgart angeschlagen war, während dessen so langsam die `Prominenz` eintrudelte. Ich nenne nur mal einige Namen: Keyboarder Meyer von den Puhdys, Arnulf Wenning, Dagmar Frederic (dachte ich gleich an meine Mutter), die fast komplette Renft - Mannschaft, Berluc - Schlagzeuger Dietmar Ränker, Gerd Christian, der Sänger der früheren NO55, Bell Book & Candle, Dina Straat, Arnold Fritzsch, die Schlagzeugerin und die Sängerin der ehemaligen Frauenband Mona Lise (wurden damals u.a. auch damit bekannt, dass Udo Lindenberg mit ihnen durch die DDR touren wollte, als er sie kennenlernte. Es gibt Fotos mit ihm und der Band in ihrem Proberaum. Auf offizielle Anfrage seines Managements wurde vom Kulturministerium der DDR die Existenz einer Band Mona Lise dementiert. War schon ein kleiner Skandal zu der Zeit.).
Viele Gesichter kamen mir bekannt vor, die ich bestimmt in irgendeiner von den damaligen Sendungen gesehen habe und von den neueren Bands war mir persönlich nur Blank, ehemals Blue Stift bekannt.
Der Abend begann auch für uns ganz lustig, Flecke und Inge tranken entgegen ihrer Gewohnheit als erstes ein Glas Rotwein, fingen dann zu kichern an und behaupteten, da muss noch irgendwas anderes drin sein als Wein…mmh.
Henri war sehr erfreut, „Lipsi“ zu treffen, ein Schlagzeuger, ehemals in Döbeln wohnhaft, der an diesem Abend in der Band Ageless spielte, die die Anlage stellten. Da waren die Fachleute schwatzend unter sich…
Wem das Warten im Restaurant zu lange war, der konnte direkt in der Küche sich aus mehreren köchelnden Pfannen sein Menu zusammenstellen, was die meisten taten.
War anscheinend nicht jedermanns Sache, eine gewisse Dagmar Frederic stand etwas verloren und hilflos schauend in einer Ecke. Ich ging zu ihr und gemeinsam nahmen wir zwei Teller, stellten uns in die Reihe und fanden beide die italienischen Nudeln aus der einen Pfanne kombiniert mit dem Lachs aus der zweiten Pfanne lecker.
Ich dachte spontan an den Mai 1989, als sie mir in den Gängen der Fernsehstudios in Adlershof entgegenkam und mich etwas seltsam anschaute. Ich lief mit freien Oberkörper (meine weiße Rüschenbluse wurde gerade gebügelt) und Heavy-Metal-Hose (selbst benäht und mit blutigen Fingern benietet) schnell mal schräg über den Flur zur Toilette, als sie meiner ansichtig wurde. Nun, war vielleicht kein so toller Anblick, oder sie hatte so etwas noch nie gesehen, wer weiß…
Wir drehten damals mit der Berliner Heavyband „Metall“ (welch bezeichnender Name), bei denen ich zu der Zeit einer der Gitarristen war (nix mit Sänger), unser erstes Video fürs DDR-Fernsehen zu dem Song „Easy Rider“, welcher sich wacker geschlagen hat in den Hitlisten...Beatkisten...DT64...Stopp Rock....und wie die Sendungen sonst noch alle hießen...
Jedenfalls entschloss ich mich, Daggi nicht an meinen momentanen Gedanken teilhaben zu lassen, als sie sich bei mir für die Hilfe bedankte.
Mehrere Interpreten traten derweil auf, ich erinnere mich an Gert Christian und Lipsis Band Ageless.
Und dann kam Renft und zu unserer und allgemeinen Freude rockten sie vom Leder mit ihrem neuen, für den verunglückten Heinz Prüfer dazugekommenen, Gitarristen Gisbert „Pitty“ Piatkowski (früher bei einigen bekannten Bands dabei) und spielten alte Kracher wie "Born To Be Wild" und etwas von der Band Mountain.
Und weil sie wussten, dass nach ihnen ein Teil der reformierten Ostkapelle Karussell das Parkett betreten werden, konnte es sich Sänger „Monster“ Schoppe, bekannt für seine saloppen Äußerungen, nicht verkneifen, deutlich dazu seine nicht allzu wohlwollende Meinung zu sagen.
Karussel waren dann enttäuschend, seltsamer Sound und irgendwie unaufregend.
Später waren wir dran, hatten enormen Spaß trotz der Quälerei für meine Stimmbänder, drehten auch etwas mehr auf und kamen mit Songs wie „Daddy Cool“ und „Am Fenster“ so gut an, dass eine Zugabe gewünscht wurde. Man sagte uns später, das wäre in den vorigen Jahren noch nie passiert…
Ihr könnt euch sicher denken, dass der Abend sich noch lustig entwickelte, einige der Gäste sahen tiefer ins Glas, als es für sie gut gewesen wäre, die ehemals bekannte Sängerin Eva Kyselka überredete Flecke, Inge und Henri später zu einer Wiederholung von „Am Fenster“, da sie es so gern sänge.
Noch viel später kippte der bordeauxfarbene Wein aus Inges vollem Glas über Evas bordeauxfarbenes Abendkleid, was sie dann auch mit eben diesem Humor nahm. Ihr Mann (Jazzbassist und nüchtern) drängte sie etwas wider ihrem Willen auf den Heimweg.
Ich verabschiedete mich noch viel viel später in mein Zimmer, Henri war schon länger unauffindbar, vor der Zimmertür fiel mir ein, dass er mir sagte, er gehe schon schlafen, ich solle klopfen.
Das tat ich auch…immer stärker…immer lauter…immer länger…bis ich schon dachte, gleich gehen überall die Türen auf…trotzdem nichts….keine Reaktion...gar nichts…niente…
Ich tastete mich abwärts zum Portier und bat ihn, doch mal bitte mein Zimmer aufzuschließen, das tat er auch nach einer Prüfung meiner Person und da lag er dann…der Geräusch-von-sich-gebende und unaufweckbare Henri.
Mit einem letzten Blick sah ich Flecke und Inge an der Bar hängen, am nächsten Morgen erfuhr ich, dass Flecke noch am weißen Klavier spielte…
Ein schöner Morgen brach an, Henri und ich genossen ein schönes Frühstück mit Blick auf den See, spazierten danach noch ein wenig zu ihm hin, die anderen beiden trudelten auch herunter, da gab es dann kein Frühstück mehr bis auf einen Kaffee, wir schwangen uns in den „Weißen“, hielten auf dem Heimweg an irgendeiner Raste, könnte sogar unser „Wolfslake“ (wir sagen „Wolfsleek“) gewesen sein und kamen brav zu Hause an!
Scheen war`s!
Euer Rose
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